Tagebuch der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg
- Author(s)
- Karen Michels, Charlotte Schoell-Glass
- Series
- Aby Warburg Gesammelte Schriften
Description
Aby Warburg Gesammelte Schriften - Studienausgabe. Akademie Verlag (now De Gruyter) 2001, in collaboration with the Warburg Institute
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Warburg Library listing
From August 1926 until October 1929, Aby Warburg, Gertrud Bing and Fritz Saxl kept an institutional Tagebuch or journal. Its nine volumes document the first years of the Bibliothek Warburg in its new building, Heilwigstraße 116, and Warburg’s last journey to Italy. The records span from details in the daily life of the new institution to research plans for the distant future. First and foremost, they offer insights into Warburg’s working methods and his reliance on intellectual exchanges with like-minded colleagues. The Tagebuch der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg is a fundamental source for research into the intellectual and cultural history of the 1920s and gives an insight into the attempt to institutionalise the study of culture (Kulturwissenschaft) as a discipline. Moreover, for the first time the political dimension of the Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg appears in remarkable clarity. Another important merit of the publication of the journal is that it makes visible a tightly woven network of personal relationships. The frequent mentions of names from Hamburg circles and from other German and international contexts provides evidence of the convergences of individual interests, while also providing an insight into the dynamics of the processes of scholarly formation and exchange in the middle years of the Weimar Republic.
Von August 1926 bis Oktober 1929 führten Warburg, Gertrud Bing und Fritz Saxl gemeinsam ein institutionelles Tagebuch. Dieses Journal dokumentiert in 9 Bänden ausführlich die ersten Jahre der Bibliothek Warburg im neuen Gebäude in der Heilwigstraße 116 sowie Warburgs letzte Reise nach Rom. Die Dokumentation hält kleinste Details des Alltagslebens der neuen Institution ebenso fest, wie weit in die Zukunft weisende Forschungspläne. Sie gibt vor allem Einblick in Warburgs Arbeitsweise, die in hohem Maße auf den intellektuellen Austausch mit gleichgesinnten Kollegen ausgerichtet war. Das Tagebuch der K.B.W. stellt eine fundamentale Quelle zur Erforschung der Geistes- und Kulturgeschichte der 20er Jahre dar und gibt einen Einblick in die vielfältigen Bemühungen um die Institutionalisierung der Kulturwissenschaft. Dabei tritt auch die politische Dimension des Unternehmens Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg erstmals und in überraschender Deutlichkeit zu Tage. Zu den wertvollen Erträgen der Erschließung des Tagebuchs gehört auch das Sichtbarwerden eines dichtgewebten Netzes persönlicher Beziehungen. Namen aus dem Hamburger Umfeld, aus deutschen und internationalen Zusammenhängen belegen nicht nur individuelle Interessenskonvergenzen, sondern spiegeln auch die Dynamik der Prozesse wissenschaftlicher Formierung und Auseinandersetzung in den mittleren Jahren der Weimarer Republik.